Plotter und Großformatdrucker © fotolia / jat306

Plotter und Großformatdrucker: Das können die XXL-Drucker

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Die beiden Begriffe Plotter und Großformatdrucker werden oft synonym verwendet – selbst in der Industrie – aber gibt es einen Unterschied? Für welche Arbeiten sind diese Geräte am besten geeignet und ab wann lohnt sich die Investition?

Was ist der Unterschied zwischen Plottern und Großformatdruckern?

Ein Großformatdrucker – oder auch LFP (Large Format Printer) – ist ein Drucker, der benutzt wird, um Aufträge wie Schilder, Poster, Wandbilder, Ladendisplays und Kunstdrucke zu realisieren. Er kann zahlreiche Oberflächen bedrucken, zum Beispiel Vinyl oder Hochglanzpapier.

Ein Plotter ist ein Drucker für Grafiken, der linienbasierte Zeichnungen anfertigt. Je nach Art des Plotters kann das mit automatisierten Stiften, Lasern oder Schneidewerkzeugen geschehen. In der Industrie werden Plotter seit den 1960er Jahren eingesetzt. Sie gehörten zu den ersten Geräten, die am Computer erstellte Grafiken umsetzen konnten.

Plotter und Großformatdrucker erfüllen zwar ähnliche Aufgaben, der Hauptunterschied liegt jedoch darin, woher sie die Bildinformationen beziehen. Plotter arbeiten mit Vektorgrafiken, während Großformatdrucker Rasterbilder, wie Bitmaps, herausgeben. Vektorgrafiken sind im Grunde Bilder, die durch mathematisch bestimmte Punkt-zu-Punkt Verbindungen zustande gekommen sind. Rasterbilder hingegen basieren auf Pixeln – einzelnen farbigen Punkten.

Der Vorteil von Rasterbildern ist, dass durch Kompression Speicherplatz gespart werden kann. Allerdings können Formate wie JPGs nicht ohne Qualitätsverlust vergrößert werden. Vektorgrafiken sind resolutionsunabhängig. Da sie mit festgelegten Koordinaten arbeiten, können sie beliebig vergrößert werden.

Welche Arten von Plottern bzw. Großformatdruckern gibt es?

Zu den am häufigsten eingesetzten klassischen Plottern gehört der Stiftplotter. Dabei wird das entsprechende Medium mit einem feinen Zeichenwerkzeug Linie für Linie bearbeitet. Bei einem Flachbettplotter liegt das Papier dabei auf einer festen Arbeitsfläche während der Stift sich horizontal und vertikal darüber bewegt. Bei Trommelplottern hingegen wird das Papier nach und nach abgerollt.

Bei einem Schneideplotter wird die Vorlage anstatt mit einem Zeichenwerkzeug mit feinen Messern beschnitten. So können beispielsweise Aufkleber in beliebiger Größe hergestellt werden. Dabei wird nur die obere Klebefolie angeschnitten, das Trägerpapier bleibt ganz. Die Weiterentwicklung der Schneideplotter sind Laserplotter, die auch Materialien wie Holz und Metall nach komplexen Vorlagen gravieren können.

Bei LED-Plottern wird das Material nicht wie bei einem Laserdrucker mit einem einzelnen, beweglichen Strahl bedruckt, sondern Zeile für Zeile „beleuchtet“. Diese Geräte haben eine feststehende Leiste mit LED-Dioden an der Stelle, wo sich sonst der Druckkopf befindet. Wie Laserdrucker arbeiten LED-Plotter mit Tonermaterial, das durch Wärme auf den Träger aufgebracht wird. Sie sind in vielen Fällen schneller als entsprechende Druckgeräte mit Tintenstrahl, dafür können Tintenstrahlplotter höhere Auflösungen drucken.

Neben Tinten- und LED-Plottern gibt es noch Großformatdrucker, die mit Thermo-Sublimationstechnik arbeiten. Hier wird die Farbe mit Hilfe von Wachsfolien aufgetragen. So können besonders brillante Farbübergänge entstehen. Thermo-Sublimations-Plotter können sowohl matte als auch glänzende Drucke mit dem gleichen Ausgangsmaterial produzieren.

Welche Formatgrößen lassen sich mit Plottern drucken?

Bei Großformatdruckern hängt es von der Breite ab, wie groß die zu bedruckenden Medien sein können. Viele Modelle arbeiten mit Trommeln, bei denen das Papier in Endlosrollen zugefügt werden kann. Die Länge ist also oft unbegrenzt. Plotter, die mit einer Seitenbreite von 24 Zoll bis zu DIN-A1 drucken können, gehören noch zu den Kleinen unter den Großen. Als Standard gelten Geräte mit einer maximalen Ausgabegröße von 36 Zoll, welche DIN-A0 Medien drucken können. Großformatdrucker und Plotter mit 60 oder 72 Zoll sind ebenfalls erhältlich, zu den größten Modellen zählen solche mit einer Ausgabegröße von bis zu 99 Zoll, das sind ca. 2,50 Meter.

Welche Einsatzgebiete gibt es für Plotter und Großformatdrucker?

In technischen Abteilungen, in Architekturbüros und im Konstruktionsbereich müssen Pläne und Zeichnungen mit größtmöglicher Exaktheit angefertigt werden. Hier werden auch noch klassische Stiftplotter eingesetzt, da die Genauigkeit der Linienführung mit diesen Maschinen noch unerreicht ist. Arbeiten mit rechnerunterstütztem Konstruieren (CAD) und Geografischen Informationssystemen (GIS) werden am besten mit Plottern auf zweidimensionale Medien übertragen.

Neben dem technischen Bereich ist die Grafik- und Werbeindustrie der größte Nutzer von Plottern und Großformatdruckern. Realitätsnahe, leuchtende Farben und eine hohe Auflösung sind bei Grafikern und Designern die wichtigsten Kriterien bei extragroßen Drucksachen, wie Bannern und Plakaten.

Welche Verbrauchsmaterialien werden für Plotter und Großformatdrucker benötigt?

Ohne das richtige Papier beziehungsweise Druckmedium können XXL-Drucker keine optimalen Ergebnisse erzielen. In der Regel sind diese Materialien nicht im Einzelhandel erhältlich, sondern müssen über spezialisierte Großhändler bezogen werden. Einige Papiersorten für Plotter sind:

  • Hochglanzpapier – Für verschiedene Zwecke, hauptsächlich Fotodrucke.
  • Vellum – Wird traditionell für Architekturpläne verwendet. Wurde früher noch aus Kalbshaut gefertigt. Modernes Vellum ist teilweise durchsichtig und wird unter anderem aus Baumwolle hergestellt.
  • Hartpostpapier – Ein sehr haltbares und schweres, holzfreies Papier. Wurde früher für offizielle Schreiben benutzt, daher auch der englische Name Bond Paper.

Die Wahl des Druckmediums ist sehr abhängig vom jeweiligen Modell.

Anwendungsgebiete für Plotter im Überblick

Büro:
Spezielle Großformatdrucker für Büroumgebungen eignen sich ideal für Orte mit einzelnen oder mehreren Benutzern und liefern exzellente Ergebnisse – von CAD-Zeichnungen in Schwarzweiß bis hin zu farbigen Präsentationen. Praktische Funktionen (wie die automatische Ausrichtung der Medienrollen) und detailgenaue Druckvorschauen helfen dabei, Arbeitsabläufe zu optimieren und den Druckbetrieb noch effizienter zu gestalten.

Produktion:
Großformatdrucker für Produktionsumgebungen stellen Aufträge in Rekordzeit fertig und nutzen dafür die marktführenden Technologien für hohe Druckgeschwindigkeiten. Sie produzieren AEC- und CAD-Zeichnungen sowie hochwertige Fotos, POP/POS-Elemente, Poster, Leinwanddrucke, Backlit-Displays, Banner und Veranstaltungsplakate.

Grafik:
Mit speziellen Plottern für die Grafikproduktion profitieren Nutzer von konstant herausragender Druckqualität und effizientem Druckbetrieb bei der Produktion von POP-Schildern, Bannern, GIS-Karten, Postern, Präsentationen, Fotos, Leinwanddrucken oder Backlit-Displays.

Professioneller Fotodruck:
Großformatdrucker für den Fotobereich produzieren professionelle Fotodrucke, Kunstdrucke in Galeriequalität, Fotovergrößerungen sowie Konzept- und Kontrakt-Proofs. HP DesignJet Großformatdrucker beispielsweise, nutzen einen großen Farbraum und begeistern so dank höchster Detailgenauigkeit selbst anspruchsvollste Kunstliebhaber.

Fazit

Plotter, beziehungsweise Großformatdrucker können eine kluge Investition für ein Unternehmen sein, wenn das Druckaufkommen groß genug ist. Langfristig kann nicht nur Zeit und Geld gespart werden, wenn keine externen Druckdienstleister mehr benötigt werden – auch die Kontrolle über die eigenen Drucksachen ist ein wichtiges Kriterium, dass eine Anschaffung rechtfertigt.

 

Fotoquelle Titelbild: © fotolia / jat306

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